„Wir haben einen Putzplan. Das hat erst nicht geklappt. Dann gab’s halt ein kleines Donnerwetter und jetzt funktioniert’s“.
Eine gewisse Bestimmtheit kommt dem Zusammenleben mit der jüngeren Generation sicher zugute. Seniorin Ingrid Matt bringt also beste Voraussetzungen mit, um ihre Wohnpartnerschaft mit dem Studenten Mohammed Nabeel gelingen zu lassen. Sie gehört bereits zu den Erfahrenen: Er ist der zweite Student, dem sie über „Wohnen für Hilfe“ ein Zimmer anbietet. Im Gegenzug revanchiert er sich mit Hilfe im Garten oder bei kleineren Reparaturen.
Beim Treffen mit dem „Wohnen für Hilfe“-Schirmherr, OB Dr. Frank Mentrup, erzählten sie von ihrer kleinen Generationen-WG. Sie profitiert davon, dass er gerne kocht – und er von ihrer Unterstützung bei langwierigen Formalitäten im deutschen Behördendschungel. Sogar die Enkelin von Frau Matt wirkte mit, als die Amtsmühlen viel zu langsam mahlten und Herr Nabeel seine Energie endlich mal ins Studium statt in bürokratische Gepflogenheiten einbringen wollte und sollte.
Zu ihren vorhandenen 13 Enkeln kam wohl nun ein vierzehnter hinzu, bemerkte der Schirmherr, der interessiert den Berichten zuhörte. Er wünschte sich, dass mehr Menschen das Vertrauen wagen, einen Studenten oder eine Studentin bei sich aufzunehmen und so von der unkomplizierten Unterstützung zu profitieren. Denn freien Wohnraum, das weiß er, gibt es durchaus. Und in seiner Rolle als Schirmherr möchte er die Karlsruherinnen und Karlsruher gerne ermutigen, „Wohnen für Hilfe“ auszuprobieren.
Sie kenne viele, die eigentlich Platz hätten, bestätigte Frau Matt. Die meisten trauten sich nur nicht, ein Zimmer abzugeben. Dabei bietet „Wohnen für Hilfe“ die Unterstützung durch die beiden Koordinatorinnen sowohl bei der Auswahl passender Studierender als auch während des Zusammenwohnens. Regelmäßige Wohnpartnertreffen fördern den Austausch untereinander.
Die Idee von „Wohnen für Hilfe“ greifen zunehmend auch Auszubildende auf oder Menschen mit kleinem Geldbeutel, die gerne bei geringerer Miete ihren Vermietern helfen würden. Als Kooperation der Paritätischen Sozialdienste mit dem Studierendenwerk unterstützt „Wohnen für Hilfe Karlsruhe“ ausschließlich Studierende – mit einer Ausnahme: Zwei inklusive Wohnprojekte der Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe richten sich an junge Menschen generell. Peter Kohm, Geschäftsführer der Paritätischen Sozialdienste, regte beim Gespräch mit dem Schirmherrn an, über weitere Kooperationen nachzudenken. Denn die gegenseitige Unterstützung und der Kontakt zwischen verschiedenen Generationen und Kulturen bereichert die Lebenserfahrung aller Menschen.
Möchten Sie mehr über Wohnen für Hilfe erfahren? Eine gute Gelegenheit bietet das nächste Wohnen für Hilfe: Wohnpartnertreffen am 26.07.2019 im Hardtwaldzentrum! Natürlich informieren Sie die beiden Koordinatorinnen Claudia Brümmer und Susanne Butz auch per Telefon oder E-Mail:
Kontakt:
Wohnen für Hilfe
Claudia Brümmer / Susanne Butz
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